Erdwärme lohnt sich

Nun hat er expandiert und eine neue Werkhalle mit Büro. in Dotternhausen gebaut. Dort gibt es künftig 1200 Quadratmeter Lagerfläche, die Bürofläche umfasst 300 Quadratmeter. Im neuen Firmengebäude geht Koch mit gutem Beispiel voran: Es wird mit Erdwärme beheizt. Beim neuen Gebäude in der Schömberger Straße in Dotternhausen lädt Koch am Wochenende zu Schaubohrungen ein. Bei diesen Bohrungen wird eine C02-Sonde in eine Tiefe
von 27 Metern eingebaut.

Seitdem sich in Staufen und anderen Orten nach Erdwärmebohrungen die Schäden gehäuft haben, hat die gesamte Branche Probleme und mit Vorurteilen zu kämpfen, sagt Christian Koch. Obwohl nicht immer geklärt sei, ob die Schäden überhaupt durch die Bohrung verursacht wurden. Mittlerweile gebe es in Baden-Württemberg jedoch die europaweit strengsten Auflagen, wenn es um Erdwärmebohrungen geht. Diese geben seit 2011 vor, dass beispielsweise nur noch zertifizierte Fachfirmen bohren dürfen und eine Begrenzung der Bohrtiefe – je nach geologischen Verhältnissen vor Ort – eingehalten werden muss. Eine Haftpflichtversicherung und eine verschuldensunabhängige Versicherung sind ebenso Pflicht. ,,Fehler lassen sich vermeiden, wenn fachkundig und umsichtig gebohrt wird“, sagt Koch. Erdwärmebohrungen seien zum einen wegen der neuesten Technik, zum anderen wegen strenger Sicherheitsvorschriften sehr sicher.

Das Risiko, dass aufgrund einer Erdwärmebohrung Schäden verursacht werden, ist äußerst gering. So lautet das Ergebnis einer Studie, die das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) Ende 2014 veröffentlicht hat. Dieser Erhebung zufolge liegt die Wahrscheinlichkeit dafür bei 0,002 Prozent. Im Vergleich mit anderen Energiearten sei Erdwärme ebenfalls sicher, lautet ein weiteres Ergebnis der KIT-Experten. Explodiere beispielsweise eine Gasleitung, können Menschen verletzt werden oder sterben. Erdwärme lohnt sich auch aus finanzieller Perspektive: Die Investitionskosten für eine Erdwärmeanlage rechnen sich nach rund zehn Jahren, weiß der Ingenieur. Ab 1. April gebe es außerdem höhere Zuschüsse für Wärmepumpen, sei es bei Neubauten oder bestehenden Gebäuden. So gibt es, je nach Leistung der Wärmepumpe, 4500 beziehungsweise 6725 Euro. ,,Die Gesellschaft kann es sich eigentlich gar nicht mehr leisten, dass die Geothermie weiter ein Nischendasein fristet“, ist sich angesichts der von der Regierung beschlossenen Energiewende auch Geologin Simone Walker-Hertkorn sicher.

Die Schaubohrungen finden am Samstag und Sonntag, 21. und 22. März 2015,
jeweils von 14 bis 16 Uhr auf dem Gelände des neuen Firmengebäudes in Dotternhausen statt.

Neues Firmengebäude von Christian Koch Erdwärmebohrungen
Das neue Lager- und Bürogebäude der Firma Christian Koch Erdwärmebohrungen in Dotternhausen ist fast fertig. Es wird mit Erdwärme beheizt. Dazu sind Bohrungen notwendig. Fotos: jas/Privat